Der erste Schritt der Sanierungsplanung besteht in der Erstellung eines
Rahmenplans. Hierzu werden Bestandsaufnahmen durchgeführt, räumliche
und funktionale Bezüge des Quartiers werden in einer Stadtbildanalyse
herausgearbeitet. In die Rahmenplanung fließen ebenso die mit empirischer
Methode erhobenen Daten zu Haushalten, Gebäuden, Eigentumsstruktur und
der Bausubstanzanalyse der vorbereitenden Untersuchung (PIRS, Abschlussbericht
1998) ein.
Der Rahmenplan führt zu Leitsätzen für die Sanierung insbesondere
zu Fragen
Dabei ist die Beteiligung der Bürger und die Anhörung von Personen oder Vereinen, die wichtige Funktionen im Sanierungsgebiet „Saal“ wahrnehmen, aus Sicht der Stadt Ingelheim notwendig für die erfolgreiche Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen.
Der Entwurf der Rahmenplanung für das Sanierungsgebiet wurde am
11.2.2003 im Rahmen einer öffentlichen Einwohnerversammlung von Oberbürgermeister
Dr. Gerhard und Herrn Dipl.-Ing. Herbert Weyell vorgestellt. Dem voran gingen
intensive Beratungen des Entwurfs innerhalb der Verwaltung (ab 9/02) und
innerhalb der städtischen Gremien (ab 12/02).
Zur genauen Betrachtung können Sie den Rahmenplan als PDF-Dokument
(ca. 450 kB) downloaden und ansehen.
Folgend ein Auszug aus der Stadtbildanalyse und Rahmenplanung der Planergruppe HTWW, A. Gold und H. Weyell:
«Der Rahmenplan basiert auf der bereits vorliegenden Bestandsaufnahme der UNI Mainz und der eigenen räumlichen Bestandsaufnahme. Während ein „formaler“ Bebauungsplan flächendeckende Aussagen über Maß und Art der Nutzung enthält und diese rechtlich bindend vorschreibt, bildet ein Rahmenplan lediglich den Rahmen für die weitere Entwicklung. In Bereichen wo dies nötig erscheint, kann ein Rahmenplan jedoch auch präzise Veränderungen enthalten, die Anknüpfungspunkte für konkrete öffentliche oder private Maßnahmen sind. Im Gegensatz zum Bebauungsplan erhält der Rahmenplan keine Rechtskraft, sondern ist für die Stadt lediglich eine Selbstbindung. Der Rahmenplan kann durch Beschluss der Stadt den veränderten Bedingungen angepasst werden.»
«Die Sanierung des Saalgebietes unterscheidet sich von anderen Sanierungen durch die historische Bedeutung der in seinen Grenzen liegenden Kaiserpfalz. Alle zukünftigen Maßnahmen im Saalgebiet müssen das Nebeneinander von Tourismus und normalem innerstädtischen Gebiet berücksichtigen. Die Aufnahme des Saalgebietes in das Städtebauförderungsprogramm und der vorliegende Rahmenplan bieten die Chance auf diese Besonderheiten einzugehen, in den nächsten zehn Jahren die bestehenden Mängel zu beheben und das in seiner Art einmalige Saalgebiet als urbanes Gebiet zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dies ist aber nur möglich, wenn die Bewohner des Saalgebietes intensiv von der Förderung Gebrauch machen und den Rahmenplan mit Leben füllen.
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Auf der Rahmenplanung bauen nachfolgend detaillierte Gestaltungsplanungen auf, zum Beispiel:
Der Bau- und Planungsausschuss der Stadt hat am 19.3.2002 die Beauftragung
der renommierten Planergruppe Hytrek, Thomas, Weyell & Weyell (Flörsheim)
mit der Rahmenplanung beschlossen. Der Wahl unter insgesamt sieben
Bewerbern gingen Exkursionen der Verwaltung mit den Ausschussmitgliedern
voraus, bei denen Referenzprojekte im Rhein-Main-Gebiet und in der
Vorderpfalz besichtigt wurden.
Auszug aus der Begründung zur Wahl des Planungsbüros:
«In diesem Sinne sind die nachfolgend aufgeführten Qualifikationen der Planergruppe Hytrek, Thomas, Weyell & Weyell als entscheidungsrelevant gewertet worden:Die Planergruppe hat im Mai 2002 ihre Arbeit im Saalgebiet aufgenommen.
- Erfahrung bei der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen im Umfeld denkmalgeschützter Gebäude und Bauensembles;
- Überdurchschnittliche Projekterfahrung im Bereich der Altstadtsanierung;
- Kompetenz bei der Planung und Beratung privater Sanierungsmaßnahmen;
- Preise und Auszeichnungen unabhängiger Institutionen und Körperschaften für Maßnahmen auf dem Gebiet der Stadt- und Dorfsanierung und der Gestaltung von Straßen und Plätzen.“
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